Vatikanstadt SCV, CV, V
Fläche: 0,44 km²
832 Einwohner
Sprache: Italienisch, Latein
Währung: Euro
Lage und Politik
Der Vatikan ist der kleinste unabhängige Staat der Welt und liegt mitten in der italienischen Hauptstadt Rom. Die Peterskirche bildet das Zentrum. An ihrer Nordseite liegen die Sixtinische Kapelle und der Palast, in dem der Papst arbeitet und wohnt. Normalerweise werden Staaten von Politikern regiert. Im Vatikan aber hat der Papst das Sagen. Er ist auch das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Deshalb wird der Vatikan auch als "Heiliger Stuhl" bezeichnet. Früher beherrschte der Kirchenstaat weite Teile Italiens und sogar Europas. Von der Macht ist aber nicht viel geblieben. Dennoch hat das Wort des Papstes für gläubige Katholiken in aller Welt sehr viel Gewicht.
Menschen im Vatikan
Im Vatikan leben etwa 800 Personen – überwiegend Geistliche wie Kardinäle und Priester. Die meisten Bewohner unterhalten sich auf Italienisch und manchmal sogar auf Latein, einer Sprache, die heute kaum noch irgendwo anders gesprochen wird. Zum Schutz hat der Vatikan die Schweizer Garde. Sie passt auf, dass niemand in den Vatikan hinein kommt, der dort nicht hinein darf. Mit ihren bunten Uniformen, Rüstungen und Stichwaffen sehen die Soldaten wie Ritter aus dem Mittelalter aus. Aber das täuscht: Sie haben auch moderne Waffen und könnten sich auch sehr gut ohne verteidigen. Der Vatikan ist zwar klein, aber er hat alles, was zu einem richtigen Staat gehört: Auf einer Fläche von vier Fußballfeldern drängen sich Regierungsgebäude, Kirchen, Museen, eine Polizeistation, ein Radiosender, Bibliotheken, eine eigene Post, eine Zeitungsdruckerei, Brunnen, Straßen, große Gärten und vieles mehr. Der Vatikan hat sogar ein eigenes Eisenbahnnetz: Mit einer Länge von nur 600 Metern ist es das kleinste der Welt. Der Vatikan zieht viele Besucher an: Sie lassen eine Menge Geld in den kleinen Geschäften. Doch wesentlich mehr Geld verdient der Vatikan durch seine Handelsbeziehungen, Bankgeschäfte und durch Spenden von Gläubigen.
Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. ist seit 2005 Papst der katholischen Kirche und somit auch Staatsoberhaupt des Vatikans. Er wurde als Nachfolger des verstorbenen Johannes Paul II. gewählt. Benedikt XVI. ist der 265. Papst der katholischen Kirche und der erste deutsche Papst seit 482 Jahren. Geboren wurde er 1927 als Joseph Ratzinger in Niederbayern. Schon als Kind wollte er unbedingt Priester werden. Deshalb studierte er Theologie, die Lehre von Gott, und wurde tatsächlich schon mit 24 Jahren zum Priester geweiht. Zeitweise arbeitete er als Seelsorger in München, ging aber bald wieder an die Universität zurück und unterrichtete Studenten. Schon mit 30 Jahren wurde Ratzinger zum Professor ernannt. Später wurde er Bischof in Bayern und war damit für viele Kirchen und Pfarrgemeinden in Bayern verantwortlich. Dann wurde er vom damaligen Papst - Johannes Paul II. - zum Kardinal ernannt und gehörte damit zu den mächtigsten Männern in der katholischen Kirche. Als Johannes Paul II. im Jahr 2005 starb, wurden alle Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammengerufen, um einen Nachfolger zu wählen. Sie entschieden sich für Ratzinger. Päpste haben immer einen besonderen Namen, deshalb nennt sich Joseph Ratzinger nun "Benedikt XVI.“ Zweimal pro Jahr ist er auf jeden Fall in der Öffentlichkeit zu sehen. Zu Weihnachten und Ostern spricht er einen Segen für die ganze Welt.
Wusstest du, dass...
... der Vatikan erst im Jahr 1377 zur Residenz der Päpste wurde? Die frühere Residenz in Rom war abgebrannt.
Anmerkung/Aktualisierung: Am 28. Febr. 2013 ist Papst Benedikt XVI. von seinem Amt zurückgetreten. Am 13. März 2013 haben die Kardinäle in Rom einen neuen Papst gewählt. Er heißt Franziskus I. und stammt aus Argentinien.