Bulgarien BG
Fläche: 110.994 km²
ca. 7,4 Millionen Einwohner
Hauptstadt: Sofia
Sprache: Bulgarisch
Währung: Lew
Lage und Politik
Bulgarien liegt im östlichen Teil der Balkanhalbinsel. Im Osten grenzt es an das Schwarze Meer. Bulgarien ist eine parlamentarische Demokratie. Das bedeutet, dass die Bürger für einen bestimmten Zeitraum Vertreter wählen, die dann für sie politische Entscheidungen treffen.
Seit 2007 ist Bulgarien Mitglied der Europäischen Union (EU).
Landschaft und Klima
Das Land ist zum überwiegenden Teil gebirgig. Eine Besonderheit sind die etwa 500 Mineralquellen. In der Nähe der Stadt Kazantak liegt das Tal der Rosen. Dort wächst die Damaszener Rose. Aus ihr gewinnt man Öle für die Parfümherstellung. Die Rosen werden vor Tagesanbruch gepflückt, damit die Sonne das Öl in den Blütenblättern nicht austrocknet. Jedes Jahr im Juni wird die Rosenernte mit einem großen Fest gefeiert. Das Klima teilt Bulgarien in zwei Teile: Im Norden des Landes herrscht Kontinentalklima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Dort kann man auch Ski fahren. Im Süden kommen die Sonnenanbeter auf ihre Kosten: Das Mittelmeerklima verschafft lange und warme Sommer, die an die zahlreichen Sandstrände locken.
Ein Blick in die Geschichte
Bevor Bulgarien zu einem eigenen Staat wurde, gehörte es knapp 500 Jahre zum Osmanischen Reich. Aus diesem ist heute die Türkei entstanden. Nach mehreren erbitterten Kriegen wurde Bulgarien 1878 als Fürstentum autonom (d.h. sie konnten sich selbst Gesetze geben und waren unabhängig). In den beiden Weltkriegen war Bulgarien aber wieder in kriegerische Auseinandersetzungen auf dem Balkan verwickelt. Im Jahr 1947 wurde die Volksrepublik Bulgarien gegründet, die bis zur Auflösung der Sowjetunion wirtschaftlich und politisch eng mit dem Ostblock verknüpft war. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Bulgarien wieder unabhängig.
Der Kampf gegen die Vorurteile: Roma
In Bulgarien leben viele Roma. Das ist die größte europäische Minderheit in Europa. Ursprünglich kommt das Volk aus Asien – dem heutigen Indien und Pakistan. Früher wurden Roma oft „Zigeuner“ oder „fahrendes Volk“ genannt, da sie ohne festen Wohnsitz in Wohnwagen umherzogen. Das stimmt aber nicht mehr, denn die meisten sind sesshaft geworden. Deshalb gelten die Begriffe heute als Schimpfwörter. Die Roma hatten es immer schwer. Schon im Mittelalter gab es Übergriffe und Feindseligkeiten gegen sie. Oft wurden sie aus den Städten gejagt, denn als Fremde machten sie den Einheimischen Angst. Während der NS-Diktatur ging man sogar noch weiter und tötete sie aufgrund ihrer Herkunft. Auch heute sind Roma in der Gesellschaft oft noch benachteiligt, obwohl sie ein herzliches Volk sind.
Wusstest du, dass...
... zehn Prozent der bulgarischen Bevölkerung Türken sind? Die Fremdherrschaft des Osmanischen Reichs hatte große Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes.