Das Eichhörnchen
Tiergruppe: Säugetier
Ordnung: Hörnchenverwandte
Familie: Hörnchen
Allesfresser
Das Eichhörnchen ist eines der bekanntesten Nagetiere und gehört zu der Familie der Hörnchen. Es gibt Baumhörnchen, Erdhörnchen und Flughörnchen. Eichhörnchen sind Baumhörnchen, denn sie sind am liebsten hoch oben in den Bäumen. Sie leben in den Parks und Wäldern in ganz Europa.
Merkmale und Aussehen
Das Eichhörnchen ist ein wahrer Kletterkünstler. Es bewegt sich sehr schnell und geschickt. Sein Körper ist perfekt auf das Leben in der Höhe angepasst. Mit 200 bis 400 Gramm ist es sehr leicht. Besonders auffällig ist aber der buschige Schwanz. Der ist mit 17 bis 20 Zentimeter fast so lang wie sein Körper. Beim Laufen hält das Eichhörnchen seinen Schwanz stets in der Luft. Beim Klettern und Springen benutzt es ihn zum Balancieren und Steuern. So behält das Eichhörnchen immer sein Gleichgewicht.
Eichhörnchen haben besondere Tasthaare an ihrem Körper. Diese funktionieren wie Sensoren. Sie helfen dem Eichhörnchen immer den richtigen Abstand zu halten und Äste und Zweige genau zu spüren. So kann es problemlos mehrere Meter springen.
Für das Klettern in den Bäumen ist auch ein guter Halt wichtig. Beim Eichhörnchen sind die Pfoten dafür perfekt gebaut: Die Vorderpfoten haben vier lange, sehr bewegliche Krallen. Die Hinterpfoten sind länger und kräftiger als die Vorderpfoten. Sie haben fünf Zehen, die unseren Fingern ähnlich sind.
Im Sommer hat das Eichhörnchen schwarz- oder rotbraunes Fell. Im Winter ist es eher grau gefärbt. Der Bauch ist immer weiß. Eichhörnchen können sehr gut hören und sehen. Sie erkennen aber keine Farben wie wir Menschen.
Ernährung
Die Eichhörnchen gehören zu den Nagetieren. Im Ober- und Unterkiefer haben sie zum Nagen zwei lange gebogene Schneidezähne. Mit diesen können sie die harte Schale von Nüssen knacken. Außerdem stehen Samen, Knospen, Blüten, Rinde und Beeren auf dem Speiseplan. Eichhörnchen sind überwiegend Pflanzenfresser. Manchmal überfallen sie aber auch Jungvögel oder stehlen Vogeleier aus Nestern.
Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf. Deshalb brauchen sie auch im Winter Nahrung. In der kalten Jahreszeit findet ein Eichhörnchen nur schwer etwas zum Fressen. Darum versteckt es im Herbst Samen und Nüsse in Baumlöchern oder vergräbt sie in der Erde. Da es ein schlechtes Gedächtnis hat, versteckt es die Nahrung immer an mehreren Stellen. So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es einige von ihnen wieder findet.
Feinde
Wie jedes Tier haben auch die Eichhörnchen natürliche Feinde. Sie müssen sich vor Greifvögeln wie dem Habicht, Bussard und Uhu in Acht nehmen. Aber auch kletternde Tiere wie Baummarder, Zobel und Katzen können für die Eichhörnchen eine Gefahr sein.
Aktivität
Das Eichhörnchen ist tagaktiv. Es schläft in der Nacht. Zum Ruhen und Schlafen baut es aus Zweigen, Blättern und Nadeln ein Nest. Das wird auch Kobel genannt. Wenn das Eichhörnchen gestört wird, verlässt es seinen Kobel und baut an einer anderen Stelle einen neuen. So kann ein Tier auch mehrere Nester haben.
Fortpflanzung
Eichhörnchen leben die meiste Zeit im Jahr allein. Ende Januar beginnt aber die Paarungszeit. Wenn die Tiere sich dann annähern, kommt es zu wilden Verfolgungsjagden in den Ästen und am Boden. Manchmal gibt es dabei auch Kämpfe. Ziemlich genau 38 Tage nach der Paarung bringt das Weibchen im Kobel zwei bis fünf Junge zur Welt. Die kleinen Eichhörnchen sind dann noch nackt, taub und blind. Eines wiegt gerade einmal zehn Gramm und damit soviel wie eine Walnuss mit Schale. Etwa drei Monate werden sie von der Mutter versorgt. Dann können die Eichhörnchen sich selbst ernähren und verlassen ihre Familie.
Eichhörnchen bekommen meist zweimal im Jahr Nachwuchs: Den ersten Wurf im März/April und dann noch einmal zwischen Mai und August. Etwa 80 Prozent der Jungtiere überleben das erste Jahr nicht. Obwohl Eichhörnchen bis zu 12 Jahre alt werden können, erreichen sie in der Natur nur selten so ein hohes Alter.