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Faultier

Ice Age-Star Sid hat die Faultiere ganz schön berühmt gemacht – du kennst ihn sicher auch. Ice Age soll vor etwa 20.000 Jahren spielen. Damals lebten auch Riesenfaultiere wie das Megatherium: Sie wurden so groß wie Elefanten.

Aber zurück zu den Faultieren von heute. Sind die wirklich faul? Aus unserer hektischen Menschensicht bestimmt. Eigentlich sind sie einfach nur schrecklich laaaaangsaaaam. Ein Faultier bewegt sich fast immer in Zeitlupe. Wenn es sich sehr beeilt, legt es in einer Minute fünf Meter zurück – an guten Tagen.

Faultiere werden bis zu 70 Zentimeter groß und 4 bis 8 Kilogramm schwer. Die heutigen Faultiere werden bis zu 12 Jahre alt. Ihre Verwandten sind Ameisenbären und Gürteltiere. Auch nicht gerade schnell, aber doch nicht so faul wie die Faultiere.

Kopfüber im Baum

Faultiere leben in den Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittelamerika bis zum südlichen Brasilien. Sie hängen meist über Kopf an ihren Hakenklauen und hangeln sich im Zeitlupentempo durch das Geäst. Ihre Nahrung wächst in ausreichender Menge um sie herum, deswegen verlassen Faultiere die Baumkronen auch in der Regel nicht. Außer, wenn sie mal müssen: Ihr Häufchen und ihr Pipi machen sie nur unten am Boden – einmal pro Woche.

Faultiere essen gerne Blätter, Blüten und Früchte. Und da ihre Nahrung häufig nach unten wächst, hängt ihnen ihre Mahlzeit oft direkt ins Maul. Praktisch!

Wegen ihrer Lebensweise haben sie kaum Muskeln. Dafür macht ihr Magen fast ein Drittel ihres Körpergewichts aus. Kein Wunder: Darin wird ihre Nahrung bis zu einen Monat lang verdaut.

Die Sache mit den Fingern

Es gibt zwei Faultiergattungen: Zweifingerfaultiere und Dreifingerfaultiere. Wie der Name sagt, unterscheiden sich die Familien durch die Anzahl der Finger an ihren „Vorderfüßen“. Dort besitzen die einen Faultiere zwei und die anderen drei Finger mit langen, gebogenen Krallen. Damit können sie, wie mit Haken, Zweige und Blätter zu sich heranziehen.

An den Hinterfüßen haben alle Faultiere drei Zehen. Am Boden können sich Faultiere nur mühsam vorwärts ziehen. Dabei brauchen sie für 200 Meter etwa eine Stunde. Da sie am Boden schutzlos sind, halten sie sich dort so kurz wie möglich auf. Im Wasser dagegen sind sie erstaunlich gute Schwimmer.

Große Familien sind Faultieren offenbar zu anstrengend: Das Faultierweibchen bringt jedes Jahr nur ein 300 bis 400 Gramm leichtes Jungtier zur Welt. Im Baum hängend, versteht sich. Das Faultierbaby klammert sich auf der Bauchseite an die Mutter, bis es selbstständig ist.

Überraschung: Die inneren Organe der Faultiere wie Magen und Leber sind verschoben und an das Leben über Kopf angepasst.

Und noch etwas ist anders als bei anderen Säugetieren: Der Scheitel ihres langen dichten Felles verläuft vom Bauch zum Rücken. So kann das Regenwasser besser ablaufen.

Auf dem Boden sind Faultiere schutzlos vor Feinden wie dem Jaguar zum Beispiel. Diese Raubkatze kann natürlich auch auf Bäume klettern,aber dort kann sich das Faultier besser wehren mit seinen scharfen Krallen und Zähnen.

Als Regenwaldbewohner sind Faultiere besonders von den Waldrodungen bedroht, die in den tropischen Regenwäldern leider in großem Ausmaß durchgeführt werden.