Er ist in der Nord- und Ostsee zuhause, wo er sich auch prima beobachten lässt.
Seehunde gehören wie die Kegelrobben, die es auch in Nord- und Ostsee gibt, zu den Hundsrobben. Ihre Kennzeichen: Sie haben keine äußerlich sichtbaren Ohren- Ihre Beinflossen sind nach hinten ausgerichtet. Mit ihnen können sie nicht über Land laufen, höchstens robben – da passt der Name! Viel, viel schneller sind sie im Wasser. Da bewegen sie sich durch kräftige Seitwärtsbewegungen ihres Hinterteils fort, die Beinflossen geben zusätzlich richtig Geschwindigkeit. Leckeren Fischen sausen sie mit bis zu 35 Stundenkilometern hinterher – schneller als du auf dem Fahrrad zum Sport!
Die großen, runden Augen, die feuchte „Stupsnase“, das raue Bellen und das hundeähnliche Gesicht dürften dem Seehund seinen Namen eingebracht haben. Seehunde sind gesellige Tiere, sie leben an Land in großen Gruppen. Zum Ausruhen suchen sie meist Sandbänke auf, wo man sie beobachten kann. Ihr Leben spielt sich aber in der Hauptsache im Wasser ab. Allein oder in kleinen Gruppen jagen sie nach Fischen, Muscheln und Krabben.
Obwohl einzelne Tiere auf Nahrungssuche jährlich mehrere hundert Kilometer zurücklegen, kehren Seehunde jedes Jahr zum Werfen und Aufziehen der Jungen an denselben Ort zurück, an dem sie aufgewachsen sind.
Weibchen sind mit drei bis vier Jahren, Männchen mit fünf bis sechs Jahren geschlechtsreif. Die fruchtbaren Zeiten der Weibchen liegen so, dass die Jungen zu klimatisch günstigen Zeiten und bei gutem Nahrungsangebot aufgezogen werden können. Nach einer Tragzeit von zehn bis elf Monaten wird meist ein Jungtier an Land geboren, je nach Verbreitungsgebiet zwischen Januar und Oktober, bei uns im Wattenmeer meist zwischen Mai und Juli.
Die Neugeborenen sind mit acht bis zwölf Kilogramm bereits gut entwickelt und schwimmfähig. Sie werden für vier bis sechs Wochen von der Mutter gesäugt. Die Seehundmuttermilch ist sehr fett und nährstoffreich, dadurch können die Jungentiere in diesen ersten Wochen das 2,5- bis 3,5-fache ihres Geburtsgewichtes zulegen. Wenn junge Seehundbabys sich verlassen fühlen, weil ihre Mutter beispielsweise auf Nahrungssuche ist, dann heulen sie laut, um den Kontakt zur Mutter wiederherzustellen, daher der Name ‚Heuler‘.
Länge: 1,50 bis 1,90 Meter, Weibchen etwas kleiner.
Gewicht: Männchen bis 170 Kilogramm Weibchen bis 140 Kilogramm.
Aussehen: Runder Kopf, grau bis braunes Fell, Flecken und Ringe.
Bestand: Etwa 500.000 Tiere weltweit. In der Ostsee einst etwa 10.000 – heute vermutlich nur noch einige hundert! Gefährdet!!! Im Wattenmeer der Nordsee leben derzeit rund 20.000 Seehunde.
Lebensraum: Von der Nordsee über den Atlantik und Pazifik bis nach Südjapan. Leben auf Sandbänken, Inseln, Felsen und manchmal sogar auf Eis. Die meiste Zeit jagen sie in Küstengewässern nach Fischen.
Gruppengröße: Meist 10 bis 500, kehren jedes Jahr an ihren Geburtsort zurück.
Nahrung: Fressen fast alles, was ihnen vor die Schnauze kommt, vor allem Plattfische, Heringe und Tintenfische, Muscheln und Krebstiere.
Nachwuchs: bei uns im Wattenmeer von Mai bis Juli. Meist nur ein Jungtier.
Tauchtiefe: 10 bis 150 Meter.
Tauchdauer: 3 bis 8 Minuten.
Der WWF Deutschland setzt sich schon seit Jahrzehnten für den Robbenschutz ein. Ein großer Erfolg war die Einrichtung der drei Nationalparks in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachen, die das Wattenmeer schützen. Hier haben Seehunde und Kegelrobben ein sicheres Zuhause. Und an der Ostseeküste setzen wir uns dafür ein, dass Kegelrobben sich dort wieder ansiedeln können.
Außerdem kämpft der WWF gegen die Überfischung der Weltmeere durch immer größere Fangflotten, damit auch für die Robben noch genug (Nahrungs-)Fische übrigbleiben.