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Seeadler
Der Riese der Lüfte
Breite Brust, cooler Blick – in Adlern sehen wir gerne mächtige Herrscher der Lüfte. Adler haben die Menschen schon immer fasziniert. Ihr majestätisches Flugbild genauso wie ihre Stärke.
Deshalb schmückten sich früher Indianer mit Adlerfedern. Könige und Kaiser hatten einen Adler im Wappen. Heute ist der Seeadler Wappenvogel in Amerika. Auch Deutschland und viele andere Länder und Städte tragen Adler allgemein in ihrem Wappen – sogar ein Fußballverein wie Eintracht Frankfurt.
Adler sind perfekte Jäger mit ihren superscharfen Augen, dem scharfen Schnabel und vor allem mit den starken Füßen und ihren scharfen Krallen. Sie schaffen sogar große Beutetiere.
In Deutschland brüten vier Adlerarten regelmäßig: Fischadler, Steinadler, Schreiadler und Seeadler. Hier stellen wir dir den Seeadler vor.
Wie der Seeadler lebt
Der Seeadler ist mit bis zu 2,45 Metern Flügelspannweite und einem Gewicht von 6,9 Kilogramm einer der stärksten unter den Greifvögeln. In Deutschland leben heute wieder mehr als 700 Seeadlerpaare – auch ein Erfolg des WWF, der bereits seit 1968 Schutzprojekte durchführt. Denn vor 50 Jahren gab es bei uns kaum noch Seeadler, weil sie gejagt wurden und weil Umweltgifte ihre Eier zerstörten.
Als Lebensraum bevorzugt der Seeadler große Seen, Flüsse und die Meeresküste als Jagdreviere – aber nur, wenn sie bewaldet sind. Er braucht nämlich alte, hohe Bäume, um sein riesiges Nest aus Ästen zu bauen. So ein Seeadlerhorst ("Horst" nennt man die Nester von Greifvögeln) kann bis zu zwei Meter breit und über die Jahre bis zu 600 Kilogramm schwer werden – fast so schwer wie ein kleines Auto!
Seeadlerpaare bleiben meist ein Leben lang zusammen in ein und demselben Revier. Ein Seeadler kann bis zu 40 Jahre alt werden.
Was der Seeadler frisst
Der Seeadler fängt Wasservögel und Fische und kann dabei bis zu 60 Stundenkilometer schnell fliegen. Manchmal stellt er sich asber auch ganz lässig in Ufernähe ins flache Wasser und wartet auf eine vorbei schwimmende Mahlzeit. Oder auf ein Blässhuhn.
Auf seinem Speiseplan stehen außerdem Gänse, Enten und sogar Krebse. Manchmal luchst er aber auch ganz unmajestätisch die Beute anderer Vögeln ab. Wenn er keine lebendige Beute findet, frisst er auch tote Tiere.
Wie du einen Seeadler erkennst
Einen sitzenden Seeadler erkennst du schon daran, dass er für einen Vogel ziemlich groß ist. Außerdem sieht sein kräftiger Körper etwas eckig und aus. Er hat einen langen Hals und lange Füße. Anders als der Steinadler hat er keine Federn an Beinen und Zehen.
Im Flug erkennst du einen Seeadler ebenfalls an seiner Geröße im Vergleich zu anderen Vögeln, seinem weit vorgestreckten, langen Hals und an den breiten, brettförmigen Flügeln.
Der Seeadler lebt in Nordeuropa, Russland und sogar in Japan.
So funktioniert das Adlerauge
Ein Adler kann sechsmal besser sehen als du. Warum? Seine Linse sieht die Dinge größer als ein Mensch. Aber das ist noch nicht alles. Greifvögel können auch schärfer sehen. Ihre Netzhaut hat mehr dieser kleinen so genannten Rezeptoren, mit denen das Licht eingefangen wird. Deshalb kann ein Adler aus 50 Metern Höhe eine Maus erkennen. Und erwischen!
Da guckst Du!
Der „kühn-strenge“ Blick des Adlers ist reine Einbildung! Was beim Menschen Mimik ist – nämlich das Vorwölben der Augenbrauen – ist beim Adler nur starre Maske. Er kann wegen eines zusätzlichen Knochens oberhalb der Augenhöhle gar nicht anders gucken.