Sie sind ganz leicht – fast schwerelos – und schillern in den buntesten Farben. Aber wusstest du, dass die wunderschönen Falter auch wahre „Verwandlungskünstler“ sind?
Aus hässlich wird schön, aus einem Kriecher wird ein Flieger: Zunächst verwandelt sich die Raupe, die Wochen zuvor aus Eiern geschlüpft war, in eine so genannte Puppe. Von außen wirkt dieser wurmähnliche Schlauch völlig unbeweglich. Innen drin geht aber die Post ab, die Puppe ist eine Art lebendige Umkleidekabine: Die Organe der Raupe werden vollständig abgebaut und bilden den Körper des künftigen Falters. Schließlich sprengt der fertige Schmetterling die Hüllen der Puppe und streckt seine noch weichen Flügel in die Luft, wo sie sich härten.
Doch Schönheit in der Natur hat offenbar seinen Preis: Nur ganz wenige Schmetterlinge können überwintern und, wie der Zitronenfalter, bis zu neun Monate alt werden. Die meisten Falter jedoch leben noch nicht einmal einen Sommer lang, manche sogar nur wenige Tage.
Wenn du genau hinschaust, erkennst du: Manche Schmetterlinge flattern, andere schwirren. Der Unterschied? Ganz einfach: Beim Flatterflug bewegen die Falter ihre Flügel nicht ganz so schnell auf und ab.
Der große Kohlweißling, den du im Sommer bei uns in Deutschland sehr häufig sehen kannst, ist so ein Flatterflieger: Mit nur wenigen Flügelschlägen legt er innerhalb von einer Sekunde bis zu zwei Meter zurück. Das ist schon beachtlich für so einen kleinen Schmetterling. Fast alle Tag- und zahlreiche Nachtfalter gehören zu den Flatterfliegern, die man an ihren breiten Vorder- und Hinterflügeln erkennt.
Die besten Flieger unter den Schmetterlingen praktizieren allerdings den Schwirrflug. Diese Falter schlagen ihre Flügel so schnell, dass man sie gar nicht mehr erkennen kann und stattdessen nur ein ganz leises Brummen wahrnimmt. Mit dieser Flugtechnik sind sie zügig unterwegs: Einige Arten können bis zu 60 Kilometer in der Stunde zurücklegen. Einen Schwirrflieger erkennst du an seinen schmalen Vorder- und seinen verkleinerten Hinterflügeln.
Die schwirrenden Schmetterlinge haben noch ein besonderes Talent: Sie können in der Luft stehenbleiben. Das ist besonders praktisch, wenn sie an solchen Blüten naschen möchten, die nicht genug Platz zum Landen bieten. Dann schwirren sie einfach vor der Blume auf der Stelle und tauchen ihren langen Saugrüssel tief in den Blütenkelch, wo sich der leckere Blütensaft gesammelt hat.
Im Naturpark Uckermärkische Seen sind noch außergewöhnlich viele Falter heimisch, allein 670 unterschiedliche Großschmetterlingsarten. Hier hilft der WWF, indem er Feuchtwiesen und wilde Hecken – die Lebensräume der Schmetterlinge – erhält, Feldgehölze pflanzt und neue Obstalleen für sie anlegt.